|
|
2) Lautlos im All ...
Hallo zusammen,
da noch keiner für CP 5 etwas geschrieben hat, nehme ich mal das Heft in die Hand und mach mal den Anfang.
In CP 4 konnte Commander Perkins im letzten Moment einen Angriff der Weganer auf die Erde vermeiden.
1. Abbruch diplomatischer Verhandlungen
Die Lage ist gespannt. Die Weganer sind zu allem entschlossen und stellen den Menschen der Erde ein Ultimatum: Herausgabe von Prof. Common oder die Vernichtung der Erde ! Nur so können sie sicher stellen, dass es keinen latenten Gegenschlag der Erde durch den Dimensionsbrechern kommen kann.
Perkins und Oberst Jason sehen sofort, dass sie sich auf diese Erpressung nicht einlassen dürfen, da ansonsten das militärische Gewicht vollends zugunsten der Weganer fällt. Verhandlungsversuche von Perkins mit den Weganern schlagen fehl. Als Perkins selbst, zusammen mit Hoffman in einer Saturnrakete in Richtung Uranus, noch einmal das Gespräch mit den Weganern sucht, wird er ohne Vorwarnung von den Weganern angegriffen. In allerletzter Sekunde gelingt es Prof. Common mit dem Dimensionsbrecher beide Raumfahrer aus der Rakete zu holen, bevor sie komplett zerstört wird.
2. Der Angriff
Die weganischen Raumschiffe begeben sich Richtung Mond, um in den Besitz des Dimensionsbrechers und Prof. Common zu kommen. Die weganische Flotte unterbricht den Funkverkehr zwischen Erde und Mond. Unter größten Schwierigkeiten gelingt es einem Kurierschiff von der Erde zum Mond zu fliegen, um die Nachricht bzw. den Befehl des terranischen Oberkommandos zu überbringen, dass Delta 4 sofort evakuiert und der Dimensionsbrecher vernichtet werden muss. Perkins hält diese Vorgehensweise für völlig fatal und entwickelt insgeheim einen risikoreichen Gegenplan.
3. Der Plan
Perkins erkennt, dass die Weganer unter keinen Umständen Prof. Common in die Hände bekommen dürfen.
Um den Plan umzusetzen nimmt Perkins es sogar auf sich den Befehl von Oberst Jason zu verweigern und riskiert damit nicht nur seine Karriere, sondern auch noch ein Kriegsgerichtsverfahren.
Entgegen der Befehle des Oberkommandos soll Prof. Common in einer Atomforschungsstation von Delta 4 vor dem Zugriff der Weganer versteckt werden. Zusätzlich soll Common, auf anraten von Perkins, funktionsentscheidende Elemente des Dimensionsbrechers entfernen, sodass er für die Weganer unbrauchbar wird. Das Hauptziel dieser Aktionen von Perkins ist, die Weganer wieder verhandlungsbereit zu machen, um letztendlich, zusammen mit den Weganern, eine Expedition in die Vergangenheit zu machen, um die tiefsitzende Missverständnisse entgültig zu klären und zu beseitigen. Common und Hoffmann lassen sich auf den Plan ein.
4. Hoffnungsfunken
Die Umsetzung von Perkins Plan gelingt. In Raumanzügen und zu Fuß begeben sich Perkins und Common zur Atomforschungsstation. Mayor Hoffmann folgt den beiden mit einem Mondwagen und macht die verräterischen Fußspuren unkenntlich. Zeitgleich landet ein weganisches Raumschiff vor Hoffmann und die Weganer nehmen ihn gefangen. Perkins sieht, dass er mit seiner Taktik entscheidenden Erfolg hatte. Die wichtigsten Vorhaben der Weganer schlugen fehl.. Common bleibt weiterhin dem Zugriff der Weganer entzogen. Die Technologie des Dimensionsbrechers bleibt den Weganern vorerst verborgen. Die Pattsituation bleibt.
Perkins hofft nun nach dem militärischen Aktionismus der Weganer auf Verhandlungen.
REZENSION:
Das 5. Hörspiel aus dem Wega-Zyklus wird von vielen als schwächste Geschichte betrachtet. Das ist nicht weiter verwunderlich. Es gibt keine exotischen Reisen auf außerirdische Plätze des 8. Planeten der Wega. Es gibt keine esoterischen Andeutungen mittels einer telepathischen Stimme. Dennoch besitzt diese Geschichte ihren eigenen "Charme".
Es droht eine militärische Auseinandersetzung. Die weganische Flotte ist vor der Haustür der Erde und will entgültig Ernst machen mit dem Planeten der "Verlorenen", welche den 8. Planeten der Wega mit Spionagetechnologie beobachten, Menschen schicken, Weganer entführen, permanent Regeln der weganischen Gesellschaft brechen, Würdenträger der Wega liquidieren und sogar nicht davor zurückschrecken weganische Raumschiffe abzuschießen.
Allgemein ist die Stimmung sehr gespannt. Ich finde die Atmosphäre von Delta 4, vergleichbar wie auf einer Burg die sich auf einem Belagerungszustand vorbereitet. Eher beklemmend, wenn nicht sogar zum Ende hin klaustrophobisch. In den vorherigen Geschichten gab es immer noch ein gewisse Aufbruchstimmung und wissenschaftlichen Optimismus. Der einzigste Moment der Entspannung und Normalität ist beim Essen in der Delta-4 Kantine, wo Perkins und Hoffmann ihr vermeintlich letztes Essen zu sich nehmen. Selbst dort werden sie vom Alarm gestört und wieder in den Ausnahmezustand gezwungen.
In CP 5 herrschen einzig die militärischen Entscheidungen. Der Dimensionsbrecher ist nicht mehr ein experimentelles Transportmittel, sondern der Zankapfel zweier verfeindeter Völker. Die Musik ist passend zur Örtlichkeit. Technisch, künstlich und steril. Auch die Höreffekte klingen sehr metallisch, anorganisch und luftleer. Die so suggerierte Luftleere des Mondes spiegelt das intergalaktisch-politische Vakuum der Situation. Es gibt kaum Alternativen, keine Auswege aus dieser Bedrohung. Die Diplomatie ist zerfahren.
Das lange Zerbersten der Saturnrakete spiegelt das Zerbrechen der letzten Verständigungsversuche und den Rachedurst der Weganer auf die Terraner.
Die Wanderung Commons mit Perkins in Raumanzügen nach GOSPEL wirkt, gerade wegen der Anstrengung, als sehr lebensfeindlich. Von Anfang an geben die künstlich unterdrückt klingenden Atemgeräusche ein Gefühl von Beklommenheit und Eingeengtheit. Am klaustrophobischsten wird der Moment, wo Prof. Common der Sauerstoff auf dem Weg zur GOSPEL - Station dramatisch schwindet. Der Hörer ringt regelrecht zusammen mit dem Prof. nach Luft. Das Ganze erinnert sehr an das letzte Drittel von Kubricks "2001-Odyssee im Weltall", wo der HAL 9000 den Astronauten Pool umbringt und Pool verzweifelt aber völlig lautlos im All um sein Überleben kämpft.
So wie der Sauerstoff des Prof. schwindet, so schwindet die Hoffnung, dass dieser Konflikt mit friedlichen Mitteln gelöst werden könnte. Als Perkins und Common in der Atomforschungsstation ankommen, gibt es wieder einen Funken Hoffnung, da die Pläne der Weganer durchkreuzt wurden.
Ausgerechnet im kritischsten Arbeitsbereich des Mondes wird der Prof. versteckt. Allein der Mond ist ein tödlicher Arbeitsplatz. Ohne Zusatzgeräte und Überlebenskonstruktionen kann dort kein Mensch existieren. Und dann soll das Versteck, auf einem lebensfeindlichem Himmelskörper, eine noch gefährlichere Atomforschungsstation sein. Und ausgerechnet dort, wo täglich mit todbringenden Elementen, wie Uran und Plutonium experimentiert wird, keimt eine neue Hoffnung auf die Menschheit zu retten. Dort wo die Gefahr der Lebensbedrohung am tödlichsten ist, soll dort Schutz für Common und der Tief- und Wendepunkt der Geschichte sein.
Daher möglicherweise die Wahl des Namens GOSPEL für die Atomforschungsstation. So wie aus dem irdischen Tod des Jesus von Nazareth ein Tiefpunkt erreicht ist, erfährt es hier einen Wendepunkt bzw. eine Wandlung und aus dem Tode wird ein neues Leben, was sich in der Auferstehung Christus widerspiegelt. Ähnlich wie Drama der griechischen Mythologie, wo der jugendliche Heros stets Prüfungen bestehen muss und letztendlich durch die Unterwelt schreiten muss, um als erwachsener Mann sich seiner letzten Aufgabe erfolgreich zu stellen
Daher ist der symbolische Tod die Voraussetzung für einen neuen Anfang. Der Tiefpunkt der Missverständnisse ist erreicht. Von jetzt an ist das Schicksal der Vernichtung oder des Verloren-Seins gewandelt und eine offene Zukunft steht bevor.
Perkins und Common können hörbar wieder frei aufatmen.
...............................................................................................................................
|
Beitrag von:
ACHIM
. . . . . . . . . . .
01-03-2004
|
|